Von uns, für Sie

Für ein erfolgreiches Rücknahmesystem sind verantwortungsvolle und innovative Partner unerlässlich. Danke, dass Sie – liebe vRG- und Entsorgungspartner – uns auch in diesem Jahr wieder leidenschaftlich unterstützt haben. Gemeinsam mit Ihnen konnten wir so einiges erreichen – gerne blicken wir an dieser Stelle auf diese Erfolge zurück.

Heidi Luck – Geschäftsführerin SENS eRecycling
Heidi Luck
Geschäftsführerin

Vorwort Geschäftsführerin

«Loslassen» ist nie einfach

Liebe Partnerinnen, liebe Partner

Blicke ich auf meine acht Jahre als Geschäftsführerin von SENS zurück, dann hat mich in all den Jahren etwas ganz besonders bereichert – die wertvollen Gespräche, nachhaltigen Projekte und erlebnisreichen Begegnungen – mit Ihnen! Sie ahnen es, dies ist mein letztes Vorwort für den Geschäftsbericht und so schwer es mir fällt Adieu zu sagen, umso stolzer bin darauf, was wir alles gemeinsam erreicht haben.

Was mit SENS eRecycling vor über 30 Jahren in Angriff genommen wurde, wird heute von mehr als 1300 vRG-Partnern freiwillig unterstützt, von 18 fachkundigen Recyclingunternehmen und mehr als 600 Sammelstellen in der ganzen Schweiz ermöglicht – und zwar auf höchstem Niveau. Auch auf politischer Ebene wurde uns mit der Genehmigung der technischen Revision der VREG letzten Oktober kräftig der Rücken gestärkt. Die Verordnung gilt neu für alle elektrischen Geräte und trägt dazu bei, das Recycling von Altgeräten zu stärken. Es war mir in meinen Jahren bei SENS stets ein Anliegen, gleichlange Spiesse für alle Marktteilnehmer zu schaffen – mit der konsequenten Unterstützung des Systems durch unsere Partner und von der Politik kommen wir diesem Ziel nun ein grosses Stück näher.

Nebst einem erfreuten Blick zurück, möchte ich Ihnen aber unbedingt auch einen Vorgeschmack auf die nächsten Jahre geben, auf die Sie sich mit einem frisch gestärktem Team und einer ambitionierten Strategie freuen dürfen. Als Expertin für eine nachhaltige Behandlung von Elektro- und Elektronikgeräten sind kundenfreundliche, modulare und digitalisierte Prozesse, neue Standards und eine stete Weiterentwicklung, im Sinne der Kreislaufwirtschaft die Schwerpunkte, welche sich Pasqual Zopp, mein Nachfolger an der Spitze von SENS, mit seinem Team für die nächsten Jahre vorgenommen hat.

Sie sehen es bereits im aktuellen Geschäftsbericht - digital haben wir die Nase vorn, im Team mit unseren Partnern hört man uns noch besser als allein und wo möglich, finden und schliessen wir Kreisläufe. So wurde unsere Warenkorbanalyse mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, mit unserem Partner Swissolar haben wir Missverständnisse in der Photovoltaikbranche aufgeklärt und ausgedienten Spielwaren wurde mit der Circular App ein zweites Leben geschenkt.

«Loslassen» ist nicht einfach, liebe Partnerinnen und Partner, das haben wir auch bei der Bevölkerungsbefragung zum Recyclingverhalten unserer Konsumenten und Konsumentinnen erfahren und dies gleich als Aufhänger für unser diesjähriges Kommunikationsthema gewählt.

«Loslassen» fällt auch mir nicht einfach, ich tue dies aber mit einem guten Gefühl und voller Zuversicht für meine Nachfolge. Herzlichen Dank, liebe Partnerinnen und Partner, für Ihr Vertrauen und diese kurzweiligen und erlebnisreichen 8 Jahre an der Spitze von SENS.

Mit einem herzlichen Gruss, bestem Dank und hoffentlich auf das eine oder andere Wiedersehen.

Ihre Heidi Luck


Technische Revision der VREG genehmigt

Die VREG gilt ab 1.1.2022 für alle elektrischen und elektronischen Geräte

Wir haben lange und sehr gespannt darauf gewartet und am 20. Oktober 2021 war es endlich soweit – der Bundesrat hat eine Änderungen in der Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG) genehmigt. Die geänderten Vorgaben der VREG gelten neu für alle elektrischen Geräte.

Dank der Separatsammlung und Verwertung von Altgeräten lassen sich wertvolle Materialien wie Gold, Kupfer, Aluminium, Eisen oder verwertbare Kunststoffe mit den entsprechenden Verfahrenstechnologien zurückgewinnen. Die Revision der Verordnung trägt dazu bei, das Recycling von Altgeräten zu stärken und so den Ressourcenkreislauf zu schliessen. Neu sollen seltene Technologiemetalle wie Neodym oder Tantal zurückgewonnen werden, wenn die dafür notwendigen Verfahren existieren.

Der Geltungsbereich der Verordnung soll auf alle elektrischen und elektronischen Geräte ausgedehnt werden. Dazu gehören insbesondere medizinische Geräte, Überwachungs- und Kontrollinstrumente, Ausgabeautomaten und Photovoltaikmodule, die künftig unter die VREG fallen werden. Das UVEK wird im Laufe von 2022 eine Liste veröffentlichen, auf der die betroffenen Geräte aufgeführt sind. Indem die Vorgaben der VREG nun auch für Geräte aus Fahrzeugen, Bauten und Gegenständen gelten, deren Ausbau mit verhältnismässigem Aufwand möglich ist, vergrössert sich zudem das Potenzial für die Rückgewinnung verwertbarer Bestandteile.

Aufgrund der laufenden Diskussionen zur parlamentarischen Initiative 20.433 «Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken» werden die Aspekte zur künftigen Finanzierungslösung für die Sammlung und Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte im Rahmen der VREG zurückgestellt. Sobald die Arbeiten des Parlaments abgeschlossen sind, wird das UVEK analysieren, ob die VREG im Hinblick auf das künftige Finanzierungssystem erneut revidiert werden soll.


Fusion SENS eRecycling und SRLS

Gemeinsam gestärkt in die Zukunft gehen

Seit vielen Jahren arbeiten SENS eRecycling und SLRS (Stiftung Licht Recycling Schweiz) Schulter an Schulter zusammen und haben das Licht Recycling in der Schweiz zu einer Erfolgsgeschichte gemacht. Per 1. Januar 2021 sind die beiden Stiftungen noch enger zusammengerückt und haben ihre Kräfte mit einer Fusion gebündelt.

Die intensive Zusammenarbeit zwischen SENS eRecycling und SLRS hat bereits eine lange Geschichte. Im Rahmen einer seit 2005 bestehenden Kooperationsvereinbarung wurde SENS eRecycling mit der Betreuung des Bereichs B2C (Business to Consumer) bzw. mit der Betreuung der Grossverteiler des Handels sowie mit dem Inkasso der vorgezogenen Recyclinggebühr für Leuchten und Leuchtmittel bei den SENS-Vertragspartnern beauftragt. Mit der Fusion wird nun sowohl der B2C wie auch der B2B-Bereich von der SENS eRecycling betreut.

Die Fusion ermöglicht eine Vereinfachung der Strukturen, um die erforderlichen Mittel für die Zweckerfüllung optimal zu beschaffen und weiterhin effizient und effektiv einzusetzen. Mit der Fusion der beiden Stiftungen kann ein für die jeweiligen Vertragspartner schlankes System und ein wertvoller Beitrag zur Verstärkung der Idee eines «single point of contact» im Bereich Licht gemacht werden.

Fazit

Wir freuen uns, mit unserem gestärkten und effizienten Rücknahmesystem eine flächendeckende und fachgerechte Entsorgung für Leuchtmittel und Leuchten in der Schweiz und Lichtenstein gewährleisten zu können.


Studie zur Haltung der Schweizer Bevölkerung im Umgang mit ausgedienten Elektrogeräten

So tickt die Schweizer Bevölkerung

Kann man eine Fernbedienung in den Hausmüll werfen, wenn vorher die Batterien herausgenommen werden? Dürfen kaputte Elektrogeräte in den Lebensmittelladen um die Ecke gebracht werden? Ist bekannt, wo der nächste Recyclinghof zu finden ist? Wie oft fährt die Durchschnittsschweizerin und der Durchschnittschweizer denn eigentlich dorthin – und warum überhaupt?

Wir wollten es genau wissen: Wie gut ist man in der Schweiz über den grossen Umweltnutzen einer korrekten Entsorgung von Elektroschrott informiert, wie denkt man darüber und wie handelt man? Wir haben die Hochschule für Angewandte Psychologie der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW im Rahmen unseres 30-Jahr-Jubiläums beauftragt, das Recyclingverhalten bezüglich ausgedienter elektrischer und elektronischer Geräte in Schweizer Privathaushalten genauer unter die Lupe zu nehmen.

Durchgeführt wurde eine zweistufige Studie. In einem ersten Schritt wurde mittels Interviews das Themenfeld offen exploriert, um ein vertiefteres Verständnis des Themas zu erhalten. Beruhend auf den gewonnenen Erkenntnissen, wurde in einem zweiten Schritt eine quantitative, repräsentative Erhebung in Form eines Fragebogens durchgeführt. Dies erlaubte, die gewonnen Einsichten aus der Phase 1 zu überprüfen und zu quantifizieren.

In den fünf Themenfeldern «Wissen und Bekanntheit», «Umgang mit aussortierten Elektrogeräten», «Einstellung zu Recycling und Entsorgungsmöglichkeiten», «Barrieren und Motivationen» sowie «Kreislaufwirtschaft» wurden den über 1000 Studienteilnehmenden verschiedenste Fragen gestellt. Dabei kamen teils überraschende Resultate zum Vorschein.

So stellte sich zum Beispiel heraus, dass eRecycling in der Schweiz zum Allgemeinwissen und zum guten Ton gehört. SENS eRecycling hingegen, ist den meisten unbekannt. Sehr bekannt hingegen sind Sammelstellen, um ausgediente Elektrogeräte abzugeben. Viele wussten jedoch nicht, dass dies auch im Fach- und Detailhandel möglich ist. Vorbildlich sind die Schweizer:innen, wenn es um das Recycling geht: sie geben an, stets konsequent zu recyceln. Festgestellt wurde jedoch, dass nicht jedes Elektrogerät als solches erkannt wird – vor allem bei kleineren Gebrauchsgegenständen wie Taschenlampen oder Armbanduhren. Gerade bei solchen Geräten wird auch der Nutzen nicht immer gesehen: Lohnt sich bei einem solch kleinen Gerät mit so viel Plastik überhaupt ein Recycling?

Was uns positiv stimmt: die Bevölkerung hat gegenüber dem Recycling an und für sich, aber auch gegenüber dem eRecycling eine positive Einstellung. Sie fühlen sich mitverantwortlich und glauben auch, dass ihr Umfeld das genauso sieht. Wo allerdings noch Skepsis besteht, ist bei allem, was nach der Abgabe an der Sammelstelle oder im Fach- und Detailhandel mit den Elektrogeräten passiert. Wird es tatsächlich in der Schweiz recycelt oder doch alles nach Afrika exportiert? Über diese Frage sind sich die Teilnehmenden nicht so ganz sicher.

Aus diesen spannenden Resultaten wurden sieben Handlungsempfehlungen abgeleitet:

1. Wissen aufbauen und so Sicherheit schaffen
2. Salienz für das Thema eRecycling und ReUse schaffen
3. eRecycling konsequent mit Umweltschutz verbinden
4. Soziale Normen sichtbar machen
5. Den Anstoss zum Aussortieren geben
6. Niederschwellig kommunizieren
7. Klare und einheitliche Regeln schaffen

Diese Handlungsempfehlungen haben wir uns zu Herzen genommen und in unserer Kommunikation bereits umgesetzt. Vielleicht werden Sie die eine oder andere Handlungsempfehlung auch in diesem Jahr noch wiedererkennen – Sie dürfen gespannt sein!

Fazit

Die Studie gibt wertvolle Einblicke in das Verhalten und die Einstellungen der Schweizer Bevölkerung im Umgang mit ausgedienten Elektrogeräten. Die aus der Studie resultierenden Handlungsempfehlungen dienen zudem als Grundlage für zukünftige Kommunikationsstrategien.

«Rund 50 Zuschauer:innen haben das Webinar live verfolgt und teils angeregte Diskussionen geführt und spannende Fragen gestellt.»

Black Friday Webinar

Unsere Studie kurz und kompakt zusammengefasst

Der Black Friday steht auch bei uns in der Schweiz im Zeichen des Konsums. Wir wollten dem etwas entgegenwirken und haben unsere Partner eingeladen, die andere Seite des Konsums – nämlich dann, wenn ein Elektrogerät ausgedient hat – genauer zu beleuchten. Dazu haben wir in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW ein Webinar durchgeführt.

Die Ergebnisse dieser repräsentativen Studie wurden von Prof. Dr. Anne Herrmann, Professorin für Wirtschaftspsychologie und Leiterin des Instituts für Marktangebote und Konsumentscheidungen an der FHNW, passenderweise am Black Friday während eines öffentlich zugänglichen Webinars vorgestellt. Durch das Webinar und die anschliessende Fragerunde führte Sophia Sommer – vielen wohl ein bekanntes Gesicht, ist sie doch immer wieder in unseren SENS-Filmen anzutreffen. Rund 50 Zuschauer:innen haben das Webinar live verfolgt und teils angeregte Diskussionen geführt und spannende Fragen gestellt. Inzwischen wurde die Aufzeichnung über 200-mal nachgeschaut und auch die vielen Nachfragen und Rückmeldungen zeigen, dass das Webinar ein voller Erfolg war.

Sie haben das Webinar verpasst? Kein Problem. Eine Aufzeichnung finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

Fazit

Erfolgreiches erstes Webinar mit spannenden Diskussionen und Fragen.


Kampagne Ausreden

Zu wertvoll für billige Ausreden!

Die Tasche war schon zu voll. Es war kalt und hat geregnet. Es war eine stressige Zeit. Ausreden! Wir alle benutzen sie, wenn wir mal keine Lust haben, ein Elektrogerät schnell zur Entsorgung zu bringen. Wir haben in unserer Kampagne beliebte Recycling-Ausreden ein wenig genauer angeschaut. Und sind zum Schluss gekommen: So clever wie das Schweizer eRecycling ist selbst die klügste Ausrede nicht!

70 Elektrogeräte gibt’s in einem Schweizer Haushalt im Durchschnitt. Nicht alle davon funktionieren noch. Und sich einzugestehen, dass manche Geräte definitiv nicht mehr gebraucht werden, fällt vielen schwer. Die von uns beauftragte Studie über das Recyclingverhalten der Bevölkerung hat gezeigt, dass das Entsorgen der Geräte oft als Verlust empfunden wird und die kaputten Geräte deshalb erstmals in den Keller wandern. Damit liegen wertvolle Rohstoffe, welche wir beim Recycling zurückgewinnen, brach.

In unserer Jahreskampagne haben wir die Schweizer Bevölkerung zu Wort kommen lassen. Wir wollten genau wissen, warum Elektrogeräte entsorgt werden – und warum eben nicht. In einer Crossmedia Kampagne haben wir die kreativsten Ausreden aufgespürt, die Vorteile eines nachhaltigen Umgangs mit Geräten thematisiert und mit Blicken in den Recyclingprozess viel Wissen über wertvolle Rohstoffe und deren Rückgewinnung aufgebaut.

Fazit

Die Ausreden zeigen, dass der Wert eines kaputten Elektrogeräts oft unterschätzt wird. Darum ist es für uns wichtig, zu kommunizieren, dass das Entsorgen eines Elektrogeräts kein Verlust ist, sondern die letzte gute Tat, welche man mit dem Lieblingsgerät für die Umwelt leisten kann.