Von uns, für Sie

Die gute Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und Partnern macht ein Rücknahmesystem zwar möglich – die Begeisterung aller am eRecycling Kreislauf Beteiligten macht dies jedoch zu einer Erfolgsgeschichte, die uns jedes Jahr mit neuen, packenden Kapiteln begeistert.

Lesen Sie selbst, was wir im letzten Jahr alles gemeinsam auf die Beine gestellt haben.

Andreas Röthlisberger
Ehrenpräsident Stiftung SENS

Vorwort Ehrenpräsident

30 Jahre SENS eRecycling

«Ich hatte schon als Jugendlicher grossen Respekt und Anerkennung für das, was die Ureinwohner Amerikas mit der Umwelt gemacht haben. Kreisläufe zu schliessen war mir von klein auf ein Anliegen.»

Mit diesem Statement habe ich unseren Jubiläumsfilm zu 30 Jahren SENS eRecycling eröffnet. Die Entwicklung der Vision SENS hat mich seit den 80er Jahren angetrieben und es macht mich stolz, dass nach 30 Jahren die Grundsätze, die wir damals entwickelt haben, immer noch gelten.

Was die Ureinwohner Amerikas selbstverständlich taten, darauf richten wir heute mehr denn je unser Augenmerk. Der ganzheitliche Ansatz der Kreislaufwirtschaft ist (ich möchte fast sagen: endlich!) in aller Munde und animiert sämtliche Branchen über Rohstoffgewinnung, Design, Produktion, Distribution, Nutzung und eben das Recycling eines Produkts nachzudenken und erste Weichen in die richtige Richtung zu stellen.

Wenn wir im Recycling auf unsere Rücklaufquoten der Elektro-Altgeräte schauen, stehen wir mit durchschnittlich 95% international an vorderster Stelle. Herr und Frau Schweizer sind tatkräftige Unterstützer der fachgerechten Entsorgung im Sinne des Schliessens von Stoffkreisläufen – mit 16kg Elektroschrott pro Jahr und Person können wir in der Schweiz davon ausgehen, dass die Elektro-Altgeräte als Sekundärrohstoff wieder im Kreislauf landen. Die gleichen 16kg sagen aber auch viel über unseren Verbrauch und Lebensstil aus – denn die Mengen an Elektroschrott steigen jedes Jahr. Elektroschrott ist der am schnellsten wachsende Abfallstrom der Welt. Bis ins Jahr 2030 rechnet die UNO mit unglaublichen 74,7 Millionen Tonnen Elektroschrott. Dies zeigt, wie wichtig fachgerechtes Recyceln und damit die Gewinnung und Wiederverwertung von Wertstoffen ist, insbesondere auch die Schadstoff-Entfrachtung. Die Zahlen sind eindeutig und eindrücklich.

Die Faszination, Kreisläufe zu schliessen begeistert mich heute genauso wie zu Jugendzeiten und ich werde noch lange nicht müde, neue Ideen zu entwickeln, die den Schutz unserer Umwelt fördern. Nach 30 Jahren darf ich mit ein wenig Stolz und viel Dankbarkeit die Verantwortung an die nächste Generation übergeben. Die Weitergabe des Präsidiums an meinen Stiftungsratskollegen Dirk Hoffmann ist für die SENS keinesfalls ein Schlussstrich, sondern wird im Gegenteil einen Schub an Weiterentwicklungen auslösen, in einem dynamischen Umfeld mit grossen und neuen Herausforderungen. Dirk Hoffmann ist ein Macher, der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft mit Leidenschaft vorantreibt, der Menschen mag und von der Kraft von Visionen überzeugt ist. Mit seiner Erfahrung, seiner Kompetenz und seiner Schaffenskraft ist er genau der Richtige für uns und unsere Partnerinnen und Partner.

Ich bedanke mich für 30 spannende, inspirierende, herausfordernde und vor allem bereichernde Jahre mit SENS eRecycling. Die Zukunft der SENS ist in guten Händen.

Ihr Andreas Röthlisberger

Heidi Luck – Geschäftsführerin SENS eRecycling
Heidi Luck
Geschäftsführerin

Vorwort Geschäftsführerin

Bei uns geht die Post ab!

Zoom, Teams, GoToMeeting – digital ist das neue normal – und das hat im letzten Jahr sicher so einige ins Schleudern gebracht! Dass wir im SENS eRecycling Team bereits am ersten Tag der Homeoffice Empfehlung unsere Meetings, die täglichen Kontakte mit unseren Partnern und sogar unseren 9 Uhr Kaffee gemeinsam virtuell geniessen konnten, ist Sinnbild dafür, wie agil wir in der Digitalisierung sind.

Verstehen Sie mich richtig – Corona hat auch uns geschüttelt und wer hätte gedacht, dass nach meinen Worten zur Pandemie im letzten Geschäftsbericht, die angespannte Lage noch immer aktuell ist. Die Vielfalt von Projekten, die wir gemeinsam – gerade in dieser aussergewöhnlichen Zeit – erfolgreich auf die Beine gestellt haben, stimmen mich aber positiv. Denn einmal mehr ist das der Beweis dafür, wie wertvoll eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, digital und real, ist.

Ganz schnell virtuell wurde zum Beispiel unsere geplante Jubiläumstour SENS City. Mit verschiedenen Stopps und Aktionen in der ganzen Schweiz wollten wir Ihnen allen kräftig die Hand schütteln, uns für die gemeinsamen Meilensteine bedanken und Pläne für die nächsten dreissig Jahre schmieden. Dass im März 2020 alles anders kam wissen Sie bereits. Unsere SENS City Tour wurde breit wahrgenommen, die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigen, dass wir auch online persönlich berühren können.

Am 14. Oktober, dem International E-Waste Day, haben wir 100'000 Mailings mit einem Recycling Bag an Haushalte in Zürich und Bern verschickt, um herauszufinden, ob die Sammlung von Elektroschrott im eigenen Milchkasten mit der Post ein Bedürfnis bei unserer Bevölkerung ist. Wir hatten bereits im 2019 erste positive Rückmeldungen zur Domizilsammlung erhalten, bei unserem zweiten Pilotversuch hat uns das positive Echo so richtig aus den Socken gekippt. Mit über 7000 gefüllten Recycling Bags und mehr als 9000 Kilogramm gesammeltem Elektroschrott wurden wir regelrecht überrannt von «Ja's» zu diesem Bedürfnis. Hinzu kommen die positiven Posts auf Social Media, die netten Telefonanrufe und Kommentare auf unserer Website. Die Fortsetzung 2021 folgt auf jeden Fall – oder eben postwendend!

Bei unserem freiwilligen System entscheiden die Vertragspartnerinnen und -partner selbst, ob sie uns unterstützen wollen oder nicht. Dass wir allein im letzten Jahr über 100 neue Verträge abschliessen und damit zusätzliche 100 unterstützende Unternehmen für das SENS Rücknahmesystem gewinnen konnten, ist sensationell! In der konstruktiven Zusammenarbeit mit unseren Partnerinnen und Partnern entwickeln wir das eRecycling weiter, dabei stehen Nachhaltigkeit und Schonung der Ressourcen stets im Vordergrund. Ein Erfolgsmodell, das gut aufgestellt die nächsten dreissig Jahre angehen kann.

Ich freue mich, Ihnen im aktuellen Geschäftsbericht unsere 2020 Highlights näher zu bringen. Mein Lieblingsprojekt steht fest, denn da ging so richtig die Post ab! Ich bin gespannt, für welches Sie sich entscheiden.

Herzlich, Ihre
Heidi Luck

Dirk Hoffmann
Präsident Stiftung SENS

Vorwort Präsident

Ein imposanter Start

In meiner beruflichen Laufbahn durfte ich viele grosse, erfolgreiche und auch nachhaltige Unternehmungen kennenlernen, begleiten und mitgestalten. Dass wir zeitgleich mit meiner Übernahme des Präsidiums bei SENS eRecycling mit dem internationalen Preis, dem IF Design Award, für unsere Kampagne SENS City ausgezeichnet werden, macht meinen Start bei SENS gleich doppelt imposant.

Zum einen trete ich in grosse Fussstapfen, welche unser frisch gekürter Ehrenpräsident Dr. Andreas Röthlisberger hinterlässt. Mit viel Ehrgeiz, Ideenreichtum und Mut hat er die SENS in den letzten 30 Jahren geprägt und mir den Weg vorgespurt. Die Leistungen der Stiftung beeindrucken mich ökologisch und unternehmerisch und ich freue mich, diesen Weg weiter auszubauen.

Zum anderen widerspiegelt der IF Design Award für mich, was SENS eRecycling bereits ist und weiterhin sein will: ambitioniert, eigenständig und selbstsicher. Wir meistern täglich neue Herausforderungen, stecken uns hohe Ziele und wachsen am gemeinsamen Wunsch mit unseren Kunden und Partnern, noch besser zu werden.

Ich freue mich auf meine Zeit mit SENS eRecycling und auf ein möglichst baldiges persönliches Kennenlernen mit Ihnen allen.

Ihr Dirk Hoffmann


30 Jahre SENS eRecycling

Die wichtigsten Meilensteine

Woran erinnern Sie sich gerne zurück, wenn Sie an die letzten dreissig Jahre denken? Bei SENS eRecycling gab es ein paar wichtige Meilensteine, die wir gerne nochmals Revue passieren lassen, bevor wir uns den gemeinsamen Projekten aus 2020 widmen.

1990
Gründung der S.EN.S (Stiftung Entsorgung Schweiz). Ziel: ein Entsorgungssystem für Geräte und Batterien, welches einen sinnvoll optimierten Kreislauf der Materialien – von der Produktion bis zur Entsorgung – ermöglicht.

1991
Einführung der flächendeckenden Entsorgung von Kühlgeräten in der Schweiz mithilfe einer Vignette.

1992/93
Die IGEE (Interessensgemeinschaft Elektroapparate-Entsorgung Schweiz) wird gegründet, um ein Konzept für ein flächendeckendes Recycling auszuarbeiten. Ihre Ideen wirken bis heute.

1998
Der Bundesrat verordnet mit der VREG die Rückgabe, Rücknahme und Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte und setzt damit die von SENS eRecycling (und Swico) entwickelte Lösung in der Verordnung um. Ein Gesamtsystem wird aufgebaut.

2002
Gründung des WEEE Forums (Waste Electrical and Electronic Equipment). Die Gesetze, Ziele und Standards der Schweiz werden von den europäischen Mitgliedern übernommen. SENS eRecycling ist von der Gründung an im Vorstand vertreten.

2003
Die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG) wird eingeführt und die Rücknahme- und Entsorgungspflicht für Hersteller, Importeure auf alle elektrischen und elektronischen Haushaltgeräte ausgeweitet. Anzahl S.EN.S Vertragspartner: 65.

2005
Die Spielwaren-, Bau-, Garten- und Hobbygeräte-Branche treten dem Entsorgungssystem bei. Im selben Jahr wird S.EN.S von der Stiftung Licht Recycling Schweiz SLRS mit der operativen Abwicklung der Entsorgung von Leuchten und Leuchtmitteln beauftragt.

2008
Über 600 Hersteller und Importeure gehören mittlerweile dem Entsorgungssystem an. Die Menge der zurückgenommenen und verarbeiteten Elektroaltgeräte erhöht sich stetig. Mit SENS International (heute Stiftung Fair Recycling) wird eRecycling international.

2010
SENS führt das Qualitätslabel e-Recycling.ch ein. Damit werden Partner ausgezeichnet, die höchste Qualitätsstandards erfüllen.

2013
Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Swissolar: Photovoltaik-Geräte werden ins Recyclingprogramm aufgenommen.

2015
SENS eRecycling feiert ihren 25. Geburtstag.

2018
Der erste International E-Waste Day findet statt. Damit soll das Recycling von elektrischen und elektronischen Geräten gefördert werden. SENS eRecycling ist mitbeteiligt.

2020
SENS City – 30 Jahre eRecycling. SENS geht auf Jubiläumstour durch die Schweiz.


eRecycling – genau mein Ding

Der Imagefilm zum dreissigjährigen Jubiläum

Das eRecycling-System in der Schweiz gehört zu den erfolgreichsten der Welt. Die Rücklaufquoten sind doppelt bis dreimal so hoch wie in den meisten anderen Ländern Europas. Der Nutzen für die Umwelt ist beeindruckend. Woher kommt dieser Erfolg?

In den letzten 30 Jahren gelang es SENS eRecycling in der Schweiz ein Rücknahmesystem für Elektro- und Elektronikgeräte aufzubauen, das international zukunftweisende Massstäbe setzt. Wer sind die Akteure, die dieses erfolgreiche System möglich machen? Wie funktioniert der Recyclingprozess genau? Wie wird das Ganze finanziert? Und wie sieht die Zukunft aus? Entsorgen sich Elektrogeräte schon bald von selbst?

Die fünfteilige Filmreihe vom Luzerner Filmemacher Till Gmür zeigt die spannende Reise durch 30 Jahre eRecycling in der Schweiz. Jede Episode erzählt mit spektakulären Bildern von der Kraft von innovativen Ideen – und der Effizienz von Lösungen, die auf dem Prinzip des freiwilligen Mitmachens und der wirtschaftlichen Eigenverantwortung basieren.

Fazit

Die Welt des Elektroschrotts fasziniert, interessiert und motiviert – das zeigen die Beiträge unserer Partnerinnen und Partner genauso wie die Stimmen aus der Forschung, der Bevölkerung und dem SENS-Team.


SENS City

Auf Jubiläumstour durch die Schweiz

Anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums sagte SENS eRecycling Danke: den Vertragspartnern, Sammelstellen, Logistikern, Recyclern und natürlich den Konsumentinnen und Konsumenten. Wir tourten virtuell durch die Schweiz – ohne physisch vor Ort zu sein – und haben gezeigt, was wir gemeinsam geschafft haben und was wir in Zukunft noch alles vorhaben.

Geplant war die SENS City Tour ganz anders – mit verschiedenen Stopps und Aktionen in der ganzen Schweiz wollten wir unserem Netzwerk kräftig die Hand schütteln, uns für die gemeinsamen Meilensteine bedanken und Pläne für die nächsten dreissig Jahre schmieden. In der Planung der SENS City Tour wurde uns aber klar, dass eine Schweizer Reise so schnell nicht möglich sein wird. Danke sagen wollten wir trotzdem und so wurde SENS City innerhalb weniger Wochen komplett virtuell. Jeder der Lust hatte, konnte mit uns durch die Schweiz touren und erleben, was die Faszination des eRecycling ausmacht. Unsere vRG- und Entsorgungspartner haben die regionalen Stopps mit Einblicken in ihre Branche bereichert und wir konnten quer durch die Schweiz über eRecycling informieren und motivieren.

Fazit

Danke kann man gar nie genug oft sagen und dies macht auch virtuell Freude!

«Gerade in Zeiten, wo der Umweltschutz kaum Gehör findet in den Medien ist es umso erfreulicher, dass wir so viele Unterstützer für das eRecycling gewinnen konnten.»

Hygiene-Station

Lernen Sie einen unserer neuen Vertragspartner kennen!

Mehr als 100 neue Vertragspartner haben sich im letzten Jahr dem SENS Rücknahmesystem angeschlossen. Gerade in Zeiten, wo der Umweltschutz kaum Gehör findet in den Medien ist es umso erfreulicher, dass wir so viele Unterstützer für das eRecycling gewinnen konnten. Kennen Sie beispielsweise die Firma RuossTech AG? Vielleicht noch nicht – aber die Produkte der Firma dürften Ihnen inzwischen gut bekannt sein.

Haushaltsgeräte, Leuchtmittel und Kühlgeräte sind die bekanntesten Gerätekategorien unseres Rücknahmesystems. Hier sind wir sogar so weit, dass die Konsumentinnen und Konsumenten sich beim Kauf oftmals nach der vRG erkundigen. Was viele nicht wissen ist, dass wir unsere Geräteliste der vRG-pflichtigen Elektrogeräte regelmässig erweitern und proaktiv auf Firmen zugehen, welche neue Elektrogeräte herstellen, importieren oder im Handel verkaufen.

Besonders grosse Freude haben wir aus aktuellem Anlass an unserem neuen Vertragspartner RuossTech AG (Blechbearbeitung und Elektrotechnik), welcher gerade sein 100-jähriges Bestehen feiern durfte. Mit ihrem neusten Eigenprodukt, einer Hygienestation mit Infrarot-Thermometer, verkaufen Sie ein topaktuelles Elektrogerät, welches noch vor ein paar Monaten kaum von breitem Interesse war.

Im Leitbild der Firma beschreiben die Mitarbeitenden Qualität als Markenzeichen und die Sorge zur Umwelt als Ambition. Mit der vorgezogenen Recyclinggebühr beim Verkauf des neuen Eigenprodukts ist die fachgerechte Entsorgung bereits bezahlt und damit ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Vielen Dank RuossTech AG und herzlich willkommen bei SENS eRecycling!

Gerne möchten wir neue Vertragspartner stärker ins Rampenlicht stellen und jeweils ein Portrait auf unserer Website veröffentlichen. Melden Sie sich bei uns und wir berichten gerne über Sie und Ihre Firma.

Fazit

Jeder neue Vertragspartner ist ein Gewinn für SENS eRecycling – sehr gerne informieren wir über unsere Kommunikationskanäle über unsere neuen Partnerinnen und Partner.


Sammelstellen

Grosser Ansturm während dem ersten Lockdown

Was machten Herr und Frau Schweizer während dem Lockdown? Genau: ausmisten! Dies haben unsere Sammelstellen vor allem im Frühling zu spüren bekommen. Drei Betroffene geben Auskunft darüber, wie Sie die Situation der Sammelstellen erlebt haben und wie die Herausforderungen gemeistert wurden.


Heidi Oswald

Geschäftsführerin ZEBA

Am 16. März 2020 wurde vom Bundesrat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen. Die Schweiz begab sich in den Lockdown. Wie hat dies Ihre Sammelstelle betroffen?
Neben den bekannten Hygienemassnahmen wurde ein Dosiersystem eingeführt. Dies führte teilweise zu längeren Wartezeiten an den Sammelstellen. Dass die Bevölkerung mehr Zeit zum Entrümpeln hatte war nicht nur an den längeren Warteschlangen zu merken, sondern auch an den gesammelten Mengen. Vor allem Glas und Karton fielen vermehrt an.

Vor Herausforderungen stellte uns der Umstand, dass soziale Institutionen ihre Dienstleistungen vorübergehend einstellen mussten. Dies führte zu einem Rückstau des Warenflusses. Schwierig war während dem ersten Lockdown auch die Beschaffung von Masken.

Wie haben Sie die Herausforderungen gemeistert?
Damit wir das Dosiersystem durchführen konnten, musste zusätzliches Security-Personal aufgeboten werden. Um die direkten Kontakte gering zu halten, haben wir TWINT als Zahlungsoption angeboten. Zudem wurden die Pausen der Mitarbeitenden in Schichten abgehalten.

Covid19 hat viele Probleme mit sich gebracht. Was konnten Sie Positives aus der Situation gewinnen?
Trotz der Hektik bei der Einführung der Hygienemassnahmen und dem grossen Andrang stellten wir eine gewisse Entschleunigung des Alltags während dem Lockdown fest.


This Schwendimann

Unternehmer

Am 16. März 2020 wurde vom Bundesrat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen. Die Schweiz begab sich in den Lockdown. Wie hat dies Ihre Sammelstelle betroffen?
Aufgrund des Grundversorgungsauftrags für die Abfallkreisläufe erlebten die brings-Sammelstellen keinen direkten Shutdown. Allerdings war der Ansturm auf die Entsorgungsstellen sehr gross, denn die Leute hatten Zeit, um auszumisten. Zudem waren andere Sammelstellen in der Region geschlossen. Auch dieser Umstand führte zu einem grossen Andrang an unseren Sammelstellen.

Wie haben Sie die Herausforderungen gemeistert?
Die Herausforderung bestand darin einerseits den Grundversorgungsauftrag und andererseits die Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit zu erfüllen. Um dem gerecht zu werden wurde ein Buchungssystem und eine App entwickelt. Damit war es der Bevölkerung möglich Terminslots bei den Sammelstellen zu buchen und das Material kontaktlos abzugeben. Diese innovative Idee erlaubte es uns, den Betrieb reibungslos und ohne Wartezeiten aufrechtzuerhalten – trotz der Vorgaben des Bundesamts für Gesundheit.

Covid19 hat viele Probleme mit sich gebracht. Was konnten Sie Positives aus der Situation gewinnen?
Was uns besonders freut: über 90% gaben in einer Umfrage an, dass sie mit dem neuen Buchungssystem und der App zufrieden sind und diese weiterhin nutzen werden. Die App konnte nebenbei erfolgreich den Samstagsansturm lösen. Covid19 war definitiv ein Beschleuniger bei der Digitalisierung. Die App funktioniert gut und findet bei der Bevölkerung Anklang – wir konnten diese bereits an eine externe Sammelstelle in St. Niklaus (VS) verkaufen.

This Schwendimann hat per 30. Oktober 2020 die Leitung der brings AG an seine beiden Söhne Kilian und Demian übergeben.


Werner Grossen

Bereichsleiter Sammeldienst Stationär, ERB

Am 16. März 2020 wurde vom Bundesrat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen. Die Schweiz begab sich in den Lockdown. Wie hat dies Ihre Sammelstelle betroffen?
Als erste Massnahme wurde für unsere beiden Entsorgungshöfe ein Schutzkonzept erarbeitet und umgesetzt. Dies basierte in erster Linie auf den Themen «Distanz halten» (Einführung eines «Tropfsystems»), «Hygienemassnahmen» (Aufstellen von Dispensern mit Desinfektionsmitteln) und der Information der Bürgerinnen und Bürger, dass der Entsorgungshof nur für unaufschiebbare Entsorgungen aufgesucht werden soll. Durch diese Massnahmen konnten sowohl unsere Kundinnen und Kunden aber auch unsere Mitarbeitenden geschützt werden.  

Wie haben Sie die Herausforderungen gemeistert?
Die Herausforderungen konnten erfolgreich gemeistert werden. Obwohl es aufgrund des «Tropfsystems» zu grösseren Rückstaus und Wartezeiten gekommen ist, hatte die Bevölkerung Verständnis und die Situation mit grosser Geduld ertragen. Unsere Mitarbeitenden haben sehr gut mitgearbeitet und die nicht immer einfache Situation erfolgreich gemeistert.  

Covid19 hat viele Probleme mit sich gebracht. Was konnten Sie Positives aus der Situation gewinnen?
Es konnte der Beweis erbracht werden, dass die Entsorgung in der Stadt Bern auch in Krisensituationen zu jeder Zeit lückenlos sichergestellt werden kann.