Gemeinsam vorwärts

Was im Geschäftsjahr unsere tägliche Ambition ist, dem möchten wir hier speziell Raum geben – dem Blick nach vorne. Gemeinsam mit unseren Partnern bewegen und bewirken wir so einiges, sei’s im politischen Umfeld, beim Endkunden, ja sogar auf internationalem Parkett.


eWaste Forum 2018

Logistik der Zukunft

Logistik der Zukunft - mit diesem Thema befasste sich das zweite eWaste Forum im Landesmuseum Zürich. Zweifelsfrei ein Thema von hoher Bedeutung für alle Beteiligten der Sammelsysteme, fallen doch mehr als 50 % ihrer Kosten im Bereich der Logistik an. Entsprechend hoch war die Zahl der Forumsteilnehmer und -Teilnehmerinnen.

In seiner Einleitung bezog sich SWICO-Geschäftsleiter Jean-Marc Hensch auf den Durchführungsort des Forums, das Landesmuseum, in dem «viele Gebrauchsgegenstände präsentiert sind, die gar nicht fürs Ausgestelltsein geschaffen wurden» und plädierte dafür, dem «Leben danach» der Dinge mehr Aufmerksamkeit zu schenken. SENS-Geschäftsführerin Heidi Luck tat genau dies, indem sie ihre persönliche Vision teilte, nämlich diejenige einer durchgehenden Logistikkette, in der Gegenstände am Ende ihrer Lebensdauer ebenso zuverlässig und bequem von der Haustüre der Konsumenten abgeholt würden, wie sie heute schon dorthin geliefert werden - egal, ob mit Velo, Lieferwagen oder Drohne.

Die drei Referenten ihrerseits – sympathisch und lebendig moderiert von Mascha Santschi – gaben einen Einblick darüber, wie nahe an dieser Vision ihre jeweiligen Arbeitgeber und Projekte bereits waren.

Bernhard Häuselmann, Projektleiter Strategie der Schweizerischen Post, stellte erst einmal klar, dass der technische Fortschritt in der Logistik kaum das Problem der Zukunft sei, im Gegenteil: «Die Post hat immer schon erfolgreich neue Techniken genutzt. Kaum gab es den ersten Doppeldecker, war ein Postsack drin.» Schwierigkeiten bereiteten ihm zufolge auch nicht die wachsenden Datenmengen, denn diese zu verwalten, gelinge heute schon gut. Aus seiner Sicht stellten sich viel eher Fragen im Bereich der Regulierung. Eine echte Chance auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft mit optimierter Logistik sieht Häuselmann in branchenübergreifenden Partnerschaften und Plattformen, die Logistikanbieter und -nachfrager effizient vernetzten, um beispielsweise Leerfahrten zu vermeiden.

Einen ersten Blick in die Praxis gewährte Mario Schmuziger, Business Solution Manager bei Zühlke, indem er zeigte, wie im Hamburger Hafen durch massgeschneiderte Applikationen der Weg des Containers zum Lastwagen massiv verkürzt und optimiert werden konnte. Für Recycler kein unbekanntes Thema, meinte er, denn «wer hat nicht schon neue Mulden bestellen müssen, weil er nicht mehr wusste, wo die eine oder andere alte war?» Es sei nicht nur für grosse Häfen, sondern durchaus auch für kleine Player in der Logistik lohnend, die Wertschöpfung in den Prozessen zu erhöhen, erklärte Schmuziger - nicht nur der Kosten wegen, sondern auch den Kunden und der Natur zuliebe.

Ins Staunen versetzte zum Schluss Dominic Boeni sein Publikum, als er vorführte, mit welcher Geschwindigkeit das von seiner Firma SCANDIT entwickelte Scanner-Programm Produktinformationen aufzunehmen vermag. Und dies nicht etwa mit Hilfe hochspezialisierter Geräte, sondern alleine mit dem Smartphone. SCANDIT spezialisiert sich darauf, die in Barcodes gespeicherten Informationen auf Handys zu bringen - diejenigen mobilen Endgeräte also, die heute jeder im Gebrauch hat und im Vergleich mit klobigen herkömmlichen Barcodescannern auch gerne nutzt. Die Technik sei nicht nur interessant für Produzenten oder Logistiker, sondern auch für Kunden, da diese via Smartphone bereits im Laden «augmented Reality»-Informationen über ihre favorisierten Produkte erhielten, erklärte Boeni. SCANDIT arbeite vor allem mit Unternehmen zusammen, die riesige Warenmengen schnell und effizient abwickeln müssen. Für die kleine Dorf-Sammelstelle dürfte diese Technologie wirklich Zukunftsmusik sein.

Auf diese Weise mit neuen Ideen konfrontiert und inspiriert, begaben sich die Forumsteilnehmer am Ende der Veranstaltung in den Hof des Landesmuseums, wo sie sich in engagierte Diskussionen und Gespräche über das Gehörte vertieften. Gut versorgt mit Speis und Trank, versteht sich.


Dachkampagne Swiss Recycling

Brings zurück

Die Dachkampagne «brings-zurück!» bezweckte ein übergreifendes Grundrauschen für die Separatsammlung und das Recycling über das ganze Jahr hinweg.

Es wurde die ganze Schweizer Bevölkerung mit Schwerpunkt auf 20–35-jährige angesprochen. Ziel der Kampagne war die Bekanntheit und die Einstellung sowie das Wissen und der Nutzen zum Reycling zu erhöhen und positiv zu konnotieren. Die fraktionsspezifischen Sujets wurden im 20min Print, Online sowie Mobile geschalten und von redaktionellen Beiträgen begleitet. Die Subseite www.brings-zurueck.ch dient als Plattform der Wissensvermittlung. Zudem wurden kurze unterhaltsame Filme für die jüngere Zielgruppe publiziert. Swiss Recycling hat zwei der Sujets ausserdem Gemeinden und Schulen als Plakate angeboten.

Einige Keyfacts über die Dachkampagne 2018:
20min Print
Nettoreichweite: 73,8 %
OTS: 12,2
GRP: 904

20min Online
16 255 167 Impressions
98 363 Clicks
0,61 % CTR
40 % Viewability

«Das bestehende System ist zu verbessern, wobei alle Akteure von den Systembetreibern, den kommunalen Sammelstellen, den Transporteuren bis zu den Recyclern ihre Hausaufgaben machen müssen.»

Motion

Dringender Handlungsbedarf beim Recycling von Elektroaltgeräten

Die Umweltkommission des Ständerats (UREK-S) hat die Motion «Dringender Handlungsbedarf beim System der Rücknahme und des Recyclings von Elektroaltgeräten» (17.3636) einstimmig angenommen.

Die Motion lässt offen, wie die Optimierung erfolgen soll. Der Ständerat und die Branche sprechen sich klar für ein Grundsatzobligatorium aus. Die zuständige Bundesrätin Doris Leuthard hat im Ständerat nicht Stellung bezogen, hatte aber früher für ein Vollobligatorium votiert. Der Sprecher der Umweltkommission im Ständerat, Beat Vonlanthen (CVP FR), betonte zu Handen der Regierung, dass freiwilligen Rücknahmeysteme weiterzuführen sind und es gezielte Optimierungen braucht. Ein Vollobligatorium sei nicht der nächste Schritt, sondern die «Ultimo Ratio». «Das Spielen der Marktmechanismen ist der grosse Vorteil des Grundsatzobligatoriums gegenüber einem Vollobligatorium», erklärte der Freiburger Ständerat in der Ratsdebatte.

Ständerat Hannes Germann (SVP SH), Präsident des Schweizerischen Gemeindeverbandes schloss sich dem Vorredner an: «Das bestehende System ist zu verbessern, wobei alle Akteure von den Systembetreibern, den kommunalen Sammelstellen, den Transporteuren bis zu den Recyclern ihre Hausaufgaben machen müssen.»

Als nächster Schritt wird erwartet, dass das UVEK alle Akteure einladen wird. Eine Optimierung des Systems soll gemeinsam ausgearbeitet werden. Gemäss der Motion «ist sicherzustellen, dass auch Online-Händler und Importeure das System in der Schweiz nicht mehr unterlaufen können. Dabei soll der Vollzug primär privatrechtlich und der administrative Aufwand möglichst gering sein.»


International eWaste Day

Über die Landesgrenzen hinaus bewegen

Am 13. Oktober 2018 fand der allererste International E-Waste Day statt. Der neu ins Leben gerufene Tag soll weltweit das Recycling von elektrischen und elektronischen Geräten fördern und die Bevölkerung auf das Thema eWaste aufmerksam machen.

Ins Leben gerufen wurde der International E-Waste Day vom Forum Waste Electrical and Electronic Equipment (WEEE), einem internationalen Verband von Elektroschrottsammelprogrammen und 26 seiner Mitglieder. Mitbeteiligt sind 40 Organisationen in 20 verschiedenen Ländern, darunter auch SENS eRecycling. Der Tag soll das Öffentlichkeitsprofil der Wiederverwertung von Elektroschrott steigern und die Konsumenten dazu motivieren, Ihren Elektroschrott zu recyceln und künftige Recyclingraten zu erhöhen.

Hier erfahren Sie mehr dazu.